U18 Jungs vom TSB schaffen den Cut zur Deutschen Meisterschaft

SHVV | U20-Zone

Ein Bericht von Leonhard Holtmann

Unter denkbar ungünstigen Vorzeichen trat die U18 der Flensburg Seahawks bei den Norddeutschen Meisterschaften in Geesthacht an. Zuspieler Mattis Lehmann hatte eine Woche mit Fieber im Bett gelegen. Niko Rephun, ein wichtiger Annahmespieler hatte wegen einer Wirbelblockade im Rücken nicht trainieren können. Marvin Holtmann, der dritte Mittelblocker war wegen Knieproblemen sogar vier Wochen außer Gefecht gewesen. Not gedrungen hatte Trainer Jan Holtmann beim letzten Training auf Taade Sönnichsen und Hendrik Michaelsen als Zuspieler gesetzt.  Am Sonnabend stand dann doch der genesene Mattis Lehmann zur Verfügung. Auch Niko Rephun und Marvin Holtmann sollten spielen können.

In der Vorrunde trafen die Seahawks gleich auf den hohen Favoriten Schweriner SC. Gegen die sehr stark aufspielenden Schweriner merkte man den Flensburgern im Zusammenspiel die fehlende Matchpraxis an. Neben einigen Schwächen in der Annahme gesellten sich zu viele Fehler beim Aufschlag. Obwohl man im ersten Satz lange auf Augenhöhe mitspielte, verlor man am Ende verdient mit 0:2 (22:25, 18:25). In den folgenden Partien festigte sich aber das Spiel der Seahawks. Zunächst wurde ein deutliches 2:0 (7,14) gegen den Ausrichter VfL Geesthacht erspielt. Dann zum Abschluss der Vorrunde ein ebenso deutliches 2:0 (11,19) gegen Hamburgs Vizemeister Halstenbeker TS. Im Spiel um den Einzug ins Halbfinale ging es gegen Hamburgs Meister Eimsbütteler TV 2:0 (3,14). Der Flensburger Teamkapitän Mattis Lehmann konnte sage und schreibe 22 Aufschläge in direkte Punkte verwandeln, ehe Eimsbüttel den ersten Punkt für sich verbuchen konnte. Die Eimsbütteler waren derart verunsichert, dass auch der zweite Satz nur noch Formsache war. Im Halbfinale kam es zur Wiederholung des Endspiels um die Landesmeisterschaft. Die Flensburger legten weiter zu und ließen dem Kieler TV kaum Raum zu punkten. Schnell führte man mit 10 Punkten Vorsprung. Eine Schwäche in der Konzentration ermöglichte es den Kielern noch auf 18 Punkte heranzukommen, ehe die VSG mit 25:18 den Sack zumachte. Im zweiten Satz wurde Kiel dann beim 25:8 fast vorgeführt. Das Finale war erreicht. Die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft geschafft.

Im Finale traf man erneut auf die Kaderschmiede aus Schwerin. Vor über 550 Zuschauern in der vollbesetzten Geesthacht-Arena führte Schwerin nach einem Aufschlagfehler der Flensburger in einem hochklassigen Spiel immer mit einem Punkt, konnte sich aber erst ganz am Ende mit 25:22 durchsetzen. Im zweiten Satz gelang den Seahawks eine 2:0 Führung. Später fiel man auf 7:10 zurück kämpfte sich über 15:16 auf 18:17 aber wieder in Front. Als die VSG durch gute Aufschläge von Mattis Lehmann mit 22:19 in Führung gehen konnte, war der Satzgewinn greifbar. Leider bekam Lehmann einen Wadenkrampf, musste behandelt und ausgetauscht werden. Diese Schwächung wusste Schwerin clever zu nutzen und zog auf 24:22 davon, ehe Lehmann erneut ins Spiel eingriff. Die Seahawks konnten noch mit zwei schönen Aktionen auf 24:24 auszugleichen, ehe zwei unglückliche Ballverluste zum 24:26 Spielverlust führten.

Am Ende steht wieder eine Vizemeisterschaft. Erneut war Schwerin das Maß aller Dinge. Denn auch bei den Mädchen holte sich Schwerin den Titel vor dem SC Neubrandenburg. Die Mädchen vom Kieler TV wurde hier Vierte und Neustadt kam auf Platz 7. Aber noch nie in den letzten Jahren war Flensburg so dicht dran, den großen Rivalen in die Knie zu zwingen.

Frage an den Trainer nach dem Finale:
„Was überwiegt mehr, die Freude über die geschaffte Qualifikation oder der Ärger über die wiederholte Niederlage gegen die Schweriner“?
„Freude, Ärger, ich weiß es nicht. Das liegt bei mir heute alles dicht beieinander“ meinte Jan Holtmann. „Wir waren so nah dran, spielten in der gleichen Liga und hatten die Chance. Dann passiert das Maleur mit Mattis. So ist es halt im Sport. Ich denke, wenn wir den zweiten Satz holen, wäre vielleicht eine Sensation möglich gewesen. So mussten wir uns halt wieder fügen. Das tut ein Stück weit weh, weil wir dieses Mal echt nah dran waren“!

Für Flensburg bei den NDM:
Mattis Lehmann (MF), Kjell Molzen, Taade Sönnichsen, Hendrik Michaelsen, Melf Urban, Paul Müller, Marvin Holtmann, Piet Müller, Niko Rephun, Mads Jonas Kruse, Jonathan Gräßmann, Mika Jagdmann

veröffentlicht am Mittwoch, 8. März 2017 um 11:58; erstellt von Grande, Monika
letzte Änderung: 08.03.17 17:57

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