Landeskader wirbelt Barleben auf

SHVV | SHVV

Am vergangenen Donnerstag ging es für die schleswig-holsteinische Landesauswahl zum Bundespokal Nord in Barleben bei Magdeburg. Bei den Jungs war der Jahrgang 03/04 und bei den Mädels der Jahrgang 04/05 dabei. Nachdem sich beide Teams die letzten Wochen intensiver den je in Trainingslagern vorbereitet haben, waren alle heiß auf das Turnier. Wir möchten auf diesem Wege den vielen Teams und Vereinen danken, welche Testspiele und Trainingszeiten für die Vorbereitung ermöglicht haben. Dazu gehören der Eckernförder MTV, TSV Russee 2 (w), TSB Flensburg/SV Adelby 1 (m), Kieler TV 3 und 4 (w+m) sowie die männliche Jugend U16 und U20 des Kieler TV.

Am Donnerstagabend hatten beide Teams noch einmal ein Training in der Halle, um den Körper nach der langen Autofahrt wieder in Schwung zu bringen und sich an die Halle zu gewöhnen. Freitagnachmittag startete das Turnier traditionell mit dem Einlaufen und der Begrüßung durch den Ausrichter Sachsen-Anhalt.
 


(v.l.) Janne Lorenz und Janneke van der Meer sind im Block gegen Hamburg erfolgreich (Quelle: Tom Lorenz)

Die Mädels starteten in einer Gruppe mit Berlin, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen. Zuerst ging es gegen die Ausrichter, den VVSA. Motiviert und spielfreudig starteten die Mädels in das Match gegen die durch das Heimrecht gestärkte Auswahl aus Sachsen-Anhalt. Es entwickelte sich im ersten Satz ein wahrer Krimi. Immer wieder konnten wir mit starken Aufschlagserien Punkte gut machen, welche wir durch unsere Aufregung in der Annahme wieder verloren geben mussten. Ein glückliches Ende im ersten Satz für den VVSA (30:28) hinterließ einen herben Nachgeschmack, so dass das erste Spiel mit 0:2 an den VVSA ging. Am Samstagmorgen stand das Spiel gegen den WVV an, welcher als Titelfavorit gilt. Trotz der starken Aufschläge unserer Gegnerinnen, ist unsere Annahme stabiler als noch im Spiel zuvor, wodurch auch unsere Angriffe konstanter wurden. Jedoch zeigten die Mädels aus Nordrhein-Westfalen, weshalb sie als Favoriten gehandelt werden und hielten mit starker Block- und Feldabwehr dagegen. So ging leider auch das zweite Gruppenspiel verloren.

(v.l.) Mieke Hesse, Kira Werner und Josefine Schäkel zeigen eine stabile Annahme gegen den WVV (Quelle: Helmut Keiling)


Aber die Mädels ließen die Köpfe nicht hängen, da noch ein Spiel gegen Berlin auf uns wartete. Hochmotiviert und heiß auf einen Sieg starteten wir ins Spiel und das konnte sich sehen lassen. Mit starken Aufschlägen brachten wir die Gegner aus dem Konzept und unsere Abwehr war aufmerksam und ließ keinen Ball ins Feld fallen. Das Spiel ging in den dritten Satz und beide Teams wollten die Punkte für sich verbuchen. Doch wir ließen uns nicht aus der Ruhe bringen, präsentierten uns weiter stark und standen am Ende mit 15:9 als Gewinner auf dem Feld.

Leider hatten wir in der Gesamtwertung ein schlechteres Satzverhältnis als der VVB und der VVSA, sodass wir trotz eines gewonnen Spiels Gruppenletzter wurden und am Sonntag im Platzierungsspiel um den siebten Platz gegen Hamburg antreten mussten. Das Spiel wurde ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nachdem wir den ersten Satz für uns entscheiden konnten, mussten wir den zweiten Satz durch eine Schwächephase in der Annahme an Hamburg abgeben. Im Tie-Break ging es dann um alles. Jeder Ball wurde hart umkämpft doch letztendlich hatte Hamburg die Nase vorne und entschied auch den dritten Satz mit 18:16 für sich. Trainerin Faro sagt: „Im Vergleich zum letzten BuPo und zum Meck-Pomm-Cup hat sich jedes Mädchen weiterentwickelt und Fortschritte gemacht. Sie sind ein Team geworden und haben im Spiel gegen Berlin bewiesen, dass sie gemeinsam alles schaffen können.“

Etwas anders lief das Turnier für die Jungs des SHVV ab. Vor Turnierbeginn schien eigentlich nichts für uns zu laufen: Immer die erste Spielrunde (6:30 Aktivierung, 9:00 Spielbeginn, …) und dann auch noch die Hammergruppe mit Mecklenburg-Vorpommern (1. MPOC), Berlin (2. MPOC) und Niedersachsen-Bremen (gegen kein Team gab es mehr Begegnungen). Am Freitagnachmittag stand mit dem VMV dann der erste Brocken auf der anderen Seite. Anders als in allen anderen Turnierspielen konnten wir immer die ersten Punkte machen, so dass der VMV ständig hinterlaufen musste. Der erste Satz wurde schließlich mit Bravour gewonnen. Nachdem der zweite Satz durch einen Spannungsverlust der Jungs verloren gegeben werden musste, entwickelte sich der Tie-Break zu einer wahren Side-Out Schlacht bei der die SHVV Auswahl den längeren Atem hatte und den ersten Turniersieg einfahren konnte.


Pelle Tepp ärgert die Gegner mit einer durchweg souveränen Annahme  (Quelle: Tom Lorenz)


Am Samstagmorgen folgte schließlich die Landesauwahl des NWVV. In der Vergangenheit mussten wir bereits viermal gegeneinander antreten (1 Sieg, 2 Niederlagen, 1 Unentschieden) und wollten für einen Ausgleich dieser Bilanz sorgen. Es war ein typisches 9:00 Spiel. Beide Teams noch im Halbschlaf und schnell ging der Satz an den NWVV. Durch lautstarke Motivierung konnte sich der Kader aber wieder stabilisieren und gewann Satz 2 und 3 souverän vor dem barlebener Publikum. Am Mittag stand dann das Gruppenfinale gegen Berlin an. Im ersten Satz konnten wir lange Zeit sehr gut mithalten, mussten uns dann aber den schlagkräftigen Außenangreifern aus der Hauptstadt 2:0 geschlagen geben.

Am Nachmittag hieß es also nochmal ran im Überkreuzspiel gegen den Nachbarverband aus Hamburg. Im MPOC noch mit einer Niederlage bestraft worden, wollten die Jungs den im September noch schwer überwindbaren Block der Hamburger brechen, um ins Halbfinale zu kommen. Der erste Satz war schleppend mit vielen Eigenfehlern gespickt und ließ eigentlich keinen Zweifel daran, dass Hamburg den ersten Satz gewinnen würde. Die Jungs holten aber durch die souveräne Leistung von Bo Hansen, welcher das Team immer weiter anpeitschte, den ersten Satz. Damit war ein Bruch in den Hamburger Reihen zu spüren. Das Team beschäftigte sich immer mehr mit dem Schiedsgericht als mit unserem Spiel und verlor unter lautem Jubel den Einzug ins Halbfinale. Bronze war also bereits sicher, da der dritte Platz nicht ausgespielt wird.


(v.l.) Hennes Nissen, Bo Hansen und Vincent Rietz bleiben stabil im Block als der Gegner strauchelt (Quelle: Helmut Keiling)


Die Reise sollte jedoch weitergehen. Im Halbfinale am Sonntag stand die Auswahl aus Nordrhein-Westfalen auf der anderen Netzseite, welche als Gruppenerster sich gegen Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Hamburg durchsetzen konnte. Es entwickelte sich wieder ein typisches 9:00 morgens Spiel. Der erste Satz wurde verschlafen und der Siegeswille war beim WVV deutlich stärker ausgeprägt als bei uns. Im zweiten Satz musste dann die Stimme des Trainers herhalten. Durch ständiges pushen, auffordern und jubeln von der Trainerbank wachten die Gehirnzellen langsam auf. Mit einer knappen Führung ging der Satz in die Crunch-Time und die Entscheidung Jonas Müller für Lasse Segebrecht zum Aufschlag einzuwechseln, erwies sich als brillanter Schachzug. Jonas ist als Spieler des Jahrgangs 2005 nachgerückt und holte uns mit 3 starken Aufschlägen den Satzgewinn. Völlig im Rausch des Spiels waren im Tie-Break beide Teams heiß aufs Finale. Der WVV holte sich durch eine Schwächephase in der Annahme schnell die hohe Führung, welche wir nicht mehr einholen konnten.

Besonders hervorzuheben sind Mieke Hesse (2004) und Josefine Schäkel (2005) bei den Mädchen, welche das ganze Turnier über die größte Last in der Annahme und Angriff tragen mussten, sowie Pelle Tepp (2005), welcher innerhalb eines Monats die Position des Liberos so schnell gelernt hat, dass die Gegner nicht mehr auf ihn aufschlagen wollten.

Das Fazit von Landestrainer Tom Retzlaff: “Das intensive Training hat sich total gelohnt! Ich kann mich nur bei allen Vereinen für ihre Arbeit mit den Athleten bedanken. Ohne sie wäre ein so sensationeller Erfolg für Schleswig-Holstein nicht möglich gewesen. Eine Medaille bei einem bundesweiten Hallenwettbewerb hat es zuletzt 2001 gegeben. Wir werden in den nächsten Jahren beobachten, ob wir uns weiterhin mit den großen Bundesländern messen können.”


Die Kaderteams des SHVV mit dem Trainerteam (v.l.) Svea Wieger, Faro Sevenheck, Ole Lorenzen und Tom Retzlaff
veröffentlicht am Freitag, 11. Oktober 2019 um 13:27; erstellt von Geschäftsstelle, SHVV
letzte Änderung: 21.10.19 11:21

Unsere Partner

Volleyball Direkt Mikasa Flensburger Peter Glindemann UG